Praxisprojekt zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz ist gestartet
02.12.2019
Herausgeber:Schopenhauerstraße 11
99423 Weimar
Jahr für Jahr treten mehr als 300.000 Neuerkrankungen auf. Infolge der demografischen Veränderungen kommt es zu weitaus mehr Neuerkrankungen als zu Sterbefällen unter den bereits Erkrankten. Aus diesem Grund nimmt die Zahl der Demenzkranken kontinuierlich zu. Sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, wird sich nach Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 auf rund 3 Millionen erhöhen. Dies entspricht einem mittleren Anstieg der Zahl der Erkrankten um 40.000 pro Jahr oder um mehr als 100 pro Tag (Alzheimer-Gesellschaft, Infoblatt Demenz:2018).
Die Pflege und Betreuung dieser Menschen ist anspruchsvoll. Menschen mit einer leichten bis mittleren Demenz können noch sehr gut mit Beschäftigungsangeboten, wie Gedächtnistraining, Spielen, Musizieren oder Ergotherapien erreicht werden. Für sie gibt es eine Vielzahl von Angeboten und Therapien. Ist die Demenz weit fortgeschritten, fällt es zunehmend schwerer diese Menschen mit passenden Angeboten zu erreichen.
In unserem Weimarer Caritas-Altenpflegezentrum St. Raphael in der Schopenhauerstr. 11 leben viele Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenz unterschiedlichster Ausprägung. Um auch Menschen mit schwerer Demenz eine optimale Betreuung anbieten zu können, hat das St. Raphael einen Kooperationsvertrag mit der Universität Erlangen über ein gemeinsames Projekt mit wissenschaftlicher Begleitforschung geschlossen.
Das Projekt "Menschen mit schwerer Demenz in der stationären Pflege" ist ein Praxisprojekt zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz. Es wird als Studie mit der Universität Erlangen durchgeführt und vom GKV-Spitzenverband gefördert.
Die bereits bewährte nichtmedikamentöse Aktivierungsmaßnahme "MAKS" wird im Rahmen dieser Studie auf die Bedürfnisse von Menschen mit schwerer Demenz angepasst.
Was ist MAKS®?
MAKS® (motorisch, alltagspraktisch, kognitiv, sozial) ist eine nicht-medikamentöse Mehrkomponententherapie mit motorischer, kognitiver und alltagspraktischer Förderung sowie einer sozialen Einstimmung in fester Reihenfolge in der Gruppe. Sie wird möglichst täglich in ca. zwei Stunden am Vormittag durchgeführt. Der Schwierigkeitsgrad ist ausgerichtet auf Betroffene mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI), leichter oder mittelschwerer Demenz.
Oberstes Ziel der MAKS-Therapie® ist die möglichst langfristige, intensive und wirksame Förderung von Personen mit Gedächtnisschwierigkeiten im Alter, sodass deren kognitive und alltagspraktische Fähigkeiten stabilisiert werden, die Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten wird und die Lebensqualität möglichst gut und stabil ist. [Quelle: https://www.maks-therapie.de/ueber-maks]