Von Heike Enzian
Rudolstadt. Der Anfang ist gemacht. Seit diesem Montag dürfen die Gäste der Tagespflege im Caritas Altenpflegezentrum St. Elisabethhaus in Rudolstadt wieder betreut werden.
Aber noch nicht alle. "Laut dem mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Konzept dürfen aktuell acht von 15 Gästen zu uns kommen, unter Einhaltung des Mindestabstandes und der Hygienemaßnahmen", sagt Pflegedienstleiterin Diana Gasch.
Die Auswahl erfolgte nach sozialen Kriterien. "Aber wir freuen uns sehr, dass wir wieder öffnen dürfen. Einige unserer Senioren waren wirklich auf sich allein gestellt", ergänzt sie.
Franziska Wagner vom Pflegeteam serviert das Mittagessen. Senioren und Pflegekräfte kehren langsam zur Normalität zurück.© Heike Enzian - OTZ
Zur Begrüßung gab es am Montagmittag Bratwurst vom Rost und Kartoffelsalat. "Gerade für diejenigen, die alleine leben und niemanden haben, der sich um sie kümmert, waren die letzten Wochen und Monate eine schwere Zeit. Es
war ja lange unklar, wann wir wieder arbeiten dürfen. Wir haben den Kontakt telefonisch gehalten. Immer wieder erreichten uns Anfragen von Gästen und Angehörigen, wann wir wieder öffnen", sagt Franziska Wagner vom Pflegeteam.
Doch es ist kein Normalbetrieb. Angehörige dürfen die Räume nicht betreten. Bei den Gästen wird Fieber gemessen. Es gibt keinen Kontakt zwischen Heimbewohnern und den Männern und Frauen in der Tagespflege. Sorgfältig wird darauf geachtet, dass jeder seine persönliche
Tagesdecke und sein persönliches Kissen für die Mittagsruhe hat. Auch im Tagesablauf gab es Änderungen. "Singen zum Beispiel findet aktuell nicht statt. Aber das Gedächtnistraining und die Bewegungsangebote sind sehr gefragt", sagen die Pflegerinnen.
Fünf Mitarbeiter sind in der Tagespflege beschäftigt. "Wir haben sie nicht in Kurzarbeit geschickt. Sie haben den Telefondienst abgesichert oder an anderer Stelle im Pflegeheim gearbeitet. Wirtschaftlich ist es dennoch schwierig", so die Leiterin der Einrichtung, Patricia Seifert.
Die Nachfrage nach Tagespflege für Senioren ist nach wie vor groß. Doch im Moment steht der Schutz der Gäste und Mitarbeiter an erster Stelle. "Wir sind bisher gut über die Zeit gekommen, es wäre das Schlechteste, wenn jetzt etwas passieren würde", bleibt sie vorsichtig.
Pressemitteilung vom 30.06.2020 in der Ostthüringer Zeitung.
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