Männer, habt keine Angst vorm Alter
"Gibt es ein Leben jenseits der Arbeit?", fragte mich ein Freund, dessen Ruhestand unerbittlich näher rückte. In seinen besten Jahren, bei guter körperlicher und geistiger Gesundheit, voller Erfahrungswissen und Kompetenz, sah er sich aus der aktiven Männergesellschaft entlassen. Was soll jetzt noch kommen?
Mit dem Älterwerden ist es eigentlich wie immer im Leben, versuchte ich ihn zu beruhigen: Wir müssen uns von etwas verabschieden - und gewinnen immer etwas Neues hinzu. Wenn der Wecker nicht mehr klingelt, eröffnet sich vielen Männern ein neuer, unbekannter Kontinent. 15 bis 20 gute Jahre liegen vor uns, in denen sich vier zentrale Chancen und Herausforderungen auftun:
Ungelebtes nachholen
Nach den vielen Einschränkungen und Pflichten des Berufslebens eröffnet uns die späte Freiheit neue Spielräume, um Ungelebtes nachzuholen, Kreativität zu entwickeln, die weite Welt zu entdecken und vieles mehr.
Kompetenzen weitergeben
Nach einem langen Berufsleben wollen Wissen und Kompetenzen weitergegeben werden, reichen die Erfahrungen für zwei. In vielfältigen Projekten überall in Deutschland sind Ältere gesucht, die Jüngere begleiten, beraten und unterstützen, die zum Mentor werden.
Neue Handlungsfelder entdecken
Wo viele bislang in der Firma zu Hause waren, warten nun die Nachbarschaft, die Kirchengemeinde, der Stadtteil und die Gesellschaft insgesamt auf tatkräftige Männer, die sich einmischen und engagieren - und sich dadurch nebenbei neue Kontakte und Freundschaften erschließen.
Aufs hohe Alter vorbereiten
Männer, die früher an später denken, die sich auch auf das hohe Alter und seine Herausforderungen einstellen, leben besser, weil angstfreier. Sie suchen nach altersgerechten Wohnlösungen, machen intensive und lohnende Erfahrungen in der Pflege von Angehörigen.